
Am Dienstag den 26.08.2014 besuchten die südwestfälischen Bundestagsabgeordneten und Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft Willi Brase, Dirk Wiese und Petra Crone die Landwirtschaftskammer NRW in Meschede um dort über die Entwicklung der Landwirtschaft in Südwestfalen zu sprechen.
Während des Gesprächs ging es unter anderem um den vermeidbaren Verbrauch wertvoller landwirtschaftlicher Nutzflächen, etwa für Bebauung oder landwirtschaftsfremde Ausgleichsmaßnahmen in der Region. Hier ist es sinnvoll nach neuen Möglichkeiten der Flächennutzung zu suchen, die sich mit der landwirtschaftlichen Nutzung kombinieren lassen so Dr. Christian Mohr, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer NRW, Kreisstelle Hochsauerlandkreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein. Dem stimmten auch die südwestfälischen Bundestagsabgeordneten zu. Die Abgeordneten waren der Ansicht, dass es ein erklärtes Ziel sein muss, Maßnahmen zu finden, die einerseits ökologisch wirksam, andererseits vor Ort Akzeptanz finden und umsetzbar sind.
Weiteres Gesprächsthema war die Entwicklung zwischen Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben. In der Landwirtschaft in Deutschland zeichnet sich ein Strukturwandel ab. Es gibt immer weniger, aber dafür umso größere Bauernhöfe erklärte Hubert Stratmann, Beratungsleiter der Beratungsregion Südwestfalen. Allerdings müsse man in der Region Südwestfalen die Kreise differenziert betrachten.
So verläuft der Strukturwandel in den Kreisen HSK/OE/SI-WI aufgrund des überdurchschnittlich hohen Anteiles an Nebenerwerbsbetrieben langsamer als im Märkischen Kreis und Soest. Dadurch wiederum bieten sich mehr Entwicklungsmöglichkeiten für wachstumswillige Betriebe als in anderen Regionen von NRW.
In Siegen-Wittgenstein liegt der Anteil der nebenerwerbsmäßig geführten Betriebe bei 78 Prozent. Die Landwirtschaft hier unterscheidet sich diesbezüglich erheblich von anderen Regionen so Stratmann. Im Hochsauerlandkreis und Olpe liegt der prozentuale Anteil von Nebenerwerbsbetrieben hingegen nur bei 57 bzw. 67 Prozent.
Die Region Südwestfalen zeichnet sich insbesondere durch einen hohen Wald- und Grünlandanteil aus. Besonderes in den Kreisgebieten Olpe und Siegen-Wittgenstein liegt der Grünlandanteil mit 90 bis 95 Prozent sehr hoch. Stratmann bezeichnete die Region Südwestfalen als das grüne Herz von NRW und sieht ein positives Entwicklungspotenzial für die hiesige Landwirtschaft.
Zum Abschluss waren sich alle Beteiligten einig, in Zukunft verstärkt zusammen zu arbeiten und mit weiteren Gesprächen für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Entwicklung der Landwirtschaft zu sorgen.