Im eigenen Bett ruhig schlafen – zur Schule gehen

Am 12. Februar ist wieder „Red Hand Day“ der Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Auch in diesem Jahr konnte Willi Brase an einer Schule in Siegen zahlreiche „Rote Hände“ entgegen nehmen.

Dieses Mal war es das Gymnasium am Löhrtor, dort hatten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ob Syrien, Afghanistan, Kolumbien oder Kongo: Überall auf der Welt werden Kinder gezwungen, in kriegerischen Auseinandersetzungen zu kämpfen. Dabei ist es eine eklatante Kinderrechtsverletzung und ein schweres Verbrechen, wenn Jungen und Mädchen als Kindersoldaten eingesetzt werden. Diese Kinder zu schützen und Waffenexporte zu stoppen, fordern Schüler und Ehrenamtliche in Siegen gemeinsam mit der Kindernothilfe und Terre Des Hommes.

Das Junge Theater Siegen trat auf mit einigen Szenen des Theaterstückes über Kindersoldaten. „Was bedeutet Frieden für dich“ werden die Akteure gefragt, die Antworten kommen schnell „kein Krieg, keine Gewalt, keine Waffen, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, im eigenen Bett ruhig zu schlafen, zur Schule zu gehen.“
Michael Davies, ehemaliger Kindersoldat aus Sierra Leone, berichtete vor der vollen Aula aus seinem Leben. In Sierra Leone kämpfte er fünf Jahre lang gegen Rebellentruppen. „Sie mischten uns Kindern Drogen ins Essen und bildeten uns an der Waffe aus. Freiwillig hätten wir nie an der Front gekämpft“. Nachdem er Asyl in Bremen bekommen hatte, machte er eine Ausbildung und eine Therapie. Heute engagiert er sich gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten, dafür setzt er auch seine Musik ein, “sie ist meine Medizin“, erklärte er den aufmerksamen Schülerinnen und Schülern.
Willi Brase dankte den Schülerinnen und Schülern zum Abschluss der Veranstaltung und sagte „es ist mir eine Ehre diese Hände in Berlin dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung zu überreichen“.