SPD-Abgeordnete besuchten den Landesbetrieb Straßen NRW

Ganz im Zeichen des in Berlin vor wenigen Tagen vorgestellten neuen Entwurfs des Bundesverkehrswegeplans 2030 stand jetzt ein Gespräch, das die SPD-Abgeordneten Tanja Wagener (MdL), Falk Heinrichs (MdL) und Willi Brase (MdB) mit der Leitung der Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebs Straßenbau NRW in Dreis-Tiefenbach führten.

Hinsichtlich des Straßenbaus sei erfreulich, dass der sechsspurige Ausbau der Sauerlandlinie (A 45) mit den notwendigen Brückensanierungen und die Südumgehung Kreuztal in dem neuen Entwurf als „vordringlich“ eingestuft seien, waren sich der Leiter der Regionalniederlassung, Ludger Siebert, sein Mitarbeiter Karl-Josef Fischer und die drei SPD-Politiker einig. Enttäuscht zeigten sich die Gesprächsteilnehmer darüber, dass die übrigen Ortsumgehungen im Zuge der B 508/62 nur noch im „weiteren Bedarf“ stehen (Kreuztal/Ferndorf und Hilchenbach) oder im Entwurf gar nicht mehr vorgesehen sind (Erndtebrück und Schameder).

„Unsere Region braucht die Route 57. Diese wichtige Ortsumgehungskette muss weiter konsequent geplant und schrittweise realisiert werden. Der Altkreis Wittgenstein mit seinen erfolgreichen Industrieunternehmen ist dringend auf eine bessere Verkehrsanbindung angewiesen“, betonten Willi Brase und Falk Heinrichs übereinstimmend. In den kommenden Wochen müssten daher alle Kräfte der Region gebündelt und darauf konzentriert werden, um doch noch eine Höherstufung aller Ortsumgehungen der Route 57 auch östlich von Kreuztal zu erreichen. Einer entsprechender Änderungsantrag müsse rechtzeitig auf den Weg gebracht werden.

Straßen NRW-Niederlassungsleiter Ludger Siebert unterstrich, dass Sachargumente entscheidend seien müssen. Bei der bisherigen verkehrswirtschaftlichen Bewertung der Route 57 durch den Bundesverkehrsminister sei nicht berücksichtigt worden, dass die Höhe der veranschlagten Baukosten vor allem auch mit der schwierigen Topographie in unserer Mittelgebirgsregion zusammenhängt. Hinzu kommt, dass alle Ortsumfahrungen im Zuge der weiter nördlich verlaufenden B 55 gestrichen sind. „Das ist ein zusätzliches Argument, um jetzt die Ost-West-Achse der Bundesstraßen 508 und 62 konsequent zu stärken“, meinte Siebert. Zudem macht die im jetzigen Entwurf im ‚weiteren Bedarf‘ vorgesehene östliche Verlängerung der Route 57 zwischen Schameder/Leimstruth und Frankenberg aus Sicht der Gesprächspartner ohne die Ortsumgehungen zwischen Ferndorf und Leimstruth keinen Sinn.

Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema war die Anbindung des möglichen Gewerbegebiets Seelbach/Oberschelden an die A 45. Hier gibt es weiterhin offene Fragen, insbesondere auch hinsichtlich der Kostentragung und -verteilung für einen direkten Anschluss des Gewerbegebiets an die Autobahn. Dazu erklärte Tanja Wagener: „Siegen braucht das Gewerbegebiet Seelbach-Oberschelden mit eigenem Autobahnanschluss, um zu verhindern, dass weitere Arbeitsplätze wegen fehlender Gewerbeflächen aus dem Oberzentrum abwandern.“ Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die noch offenen Fragen zügig geklärt werden müssen. Das sei wichtig, damit die interessierten Unternehmen vor Ort möglichst bald eine zeitliche Perspektive für ihre Planungen bekommen.

Ludger Siebert und Karl-Josef Fischer informierten die SPD-Abgeordneten über alle in diesem Jahr zur Realisierung anstehenden Straßenbauprojekte im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein. Dabei handelt es sich um immerhin 33 Projekte völlig unterschiedlicher Größenordnungen in den Bereichen Autobahn, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Falk Heinrichs, Tanja Wagener und Willi Brase waren besonders erfreut zu erfahren, dass bei dem schon weit fortgeschrittenen Weiterbau der HTS-Süd in Richtung Mudersbach nunmehr eine Fertigstellung in greifbare Nähe rückt.

Natürlich nutzten die SPD-Abgeordneten die Gelegenheit, um bei den Fachleuten des Landesbetriebs noch eine Reihe weiterer aktueller verkehrspolitischer Probleme, die sich in unserer Region stellen, anzusprechen. „Der regelmäßige und intensive Austausch mit der Leitung der Regionalniederlassung des Landesbetriebs Straßenbau NRW ist mit Blick auf unsere politische Arbeit vor Ort, soweit es um Verkehrsfragen geht, stets ausgesprochen hilfreich und für uns daher immer wieder von großer Bedeutung“, dankten Wagener, Heinrichs und Brase abschließend für das gute und informative Gespräch.