Gordan Dudas: „Damit werden Unternehmen, Arbeitsplätze und der soziale Friede gefährdet!“

Verärgert hat der SPD-Landtagsabgeordnete und Arbeitsmarkt-Experte Gordan Dudas auf die jüngsten Aussagen des Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, reagiert. Dieser hatte der IG Metall aus Ärger über Tagesstreiks und den Tarifabschluss 2018 mit einem Ende des Flächentarifvertrages gedroht. „Solche Drohungen verbieten sich in einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft und tragen nicht zu einem besseren Miteinander bei. Das bestehende System mit Flächentarifverträgen ist eine Erfolgsgeschichte, die nicht durch verbale Tabubrüche gefährdet werden darf“, so Dudas. Zudem zeigt er sich irritiert über die Aussagen zu Tagesstreiks. „Bei Tarifverhandlungen bauen beide Seiten Druck mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auf. Das ist nicht nur legitim, sondern auch dementsprechend gesetzlich geregelt.“

Durch das bisherige Miteinander von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen und die Flächentarifverträge wurde über Jahrzehnte ein funktionierender Wettbewerb möglich, da dieser ein funktionierendes Lohngefüge erst ermöglicht hat. „Ein aufbrechen würde nicht nur für wachsende Gehaltsunterschiede und damit ungleiche, vielfach auch schlechtere Arbeitsbedingungen sorgen, sondern auch einen ruinösen Wettbewerb der Unternehmen untereinander nach sich ziehen. Mit der Einführung des Mindestlohns wurde erst vor wenigen Jahren eine Haltelinie eingezogen, um Lohndumping zu verhindern und einen gesunden Wettbewerb mit fairen Bedingungen zu ermöglichen“, erinnert Dudas an die positiven Effekte auch für Unternehmen.

„Gerade in Zeiten der Umwälzungen durch Digitalisierung und den wachsenden Fachkräftemangel würde ein Ende des Flächentarifvertrags zahlreiche Unternehmen beim Kampf um gute Arbeitskräfte überfordern. Diejenigen, die es sich leisten können, würden die verfügbaren und besten Fachkräfte binden, aber viele Unternehmen würden auch in arge Schwierigkeiten geraten“, befürchtet der Landtagsabgeordnete. „Drohungen tragen nicht zu einer Verbesserung der Situation bei, sondern beschleunigen die Entsolidarisierung in Wirtschaft und Gesellschaft und gefährden damit Unternehmen, Arbeitsplätze und letztlich den sozialen Frieden. Ich rate dringend zur verbalen Abrüstung und fordere zum Dialog auf“, so Dudas abschließend.