SPD-Politiker besuchten Fachhochschule Südwestfalen in Lüdenscheid

Rektor: „Entwicklung eines vollwertigen Hochschulstandorts ist das Ziel“

Lüdenscheid.  Bei einem Besuch der SPD-Abgeordneten Nezahat Baradari (MdB), Oliver Kaczmarek (MdB) und Gordan Dudas (MdL) an der Fachhochschule Südwestfalen in Lüdenscheid erklärte Rektor Professor Dr. Claus Schuster: „Wir verfolgen das Ziel, den sehr erfolgreichen bisherigen Studienort Lüdenscheid zeitnah zu einem weiteren vollwertigen Standort unserer Hochschule auszubauen.“ Damit wird Lüdenscheid auch in formaler Hinsicht den gleichen Rang und Status erhalten wie die übrigen FH-Standorte Iserlohn, Hagen, Soest und Meschede.

„Unser Konzept sieht vor, das hiesige Studienangebot adäquat weiterzuentwickeln. Für den künftigen Hochschulstandort Lüdenscheid peilen wir eine annähernd verdoppelte Größe mit rund 1.300 Studierenden und 25 Professuren an. Die räumlichen Voraussetzungen für den geplanten Kapazitätsausbau sollen durch die baldige Errichtung eines Erweiterungsneubaus in Lüdenscheid geschaffen werden. In fachlicher Hinsicht werden wir uns insbesondere an den Bedürfnissen Lüdenscheids als ‚Gesundheitsstandort‘ orientieren“, erläuterte Schuster. Neben dem Maschinenbau ist die Medizintechnik schon heute eines der beiden am meisten frequentierten Studienfächer in Lüdenscheid. Hier sollen vier weitere Studiengänge eingerichtet werden, u.a. ein neuer Präsenzstudiengang „Medical Assistant“. Im Rahmen der Delegation durch einen Arzt sollen die künftigen Absolventen dieses neuen Studiengangs wichtige Aufgaben im medizinischen Bereich (z.B. Erhebung der Anamnese, Assistenz bei Operationen und Vornahme kleinerer Eingriffe, medizinische Dokumentation) übernehmen.

Nezahat Baradari (MdB), selbst Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin, lobte die Planungen der Fachhochschule SW für den Standort Lüdenscheid. „Auch und gerade der vorgesehene Studiengang ‚Medical Assistant‘ kann aus meiner Sicht einen wichtigen Beitrag zur Sicherung einer möglichst guten stationären und ambulanten medizinischen Versorgung in unserem ländlich geprägten Raum leisten“, betonte Nezahat Baradari. Sie empfahl der Hochschulleitung, bezüglich derartiger Vorhaben auch das Gespräch mit niedergelassenen Ärzten zu suchen und mit ihnen nach Möglichkeit eng zu kooperieren.

Auch Oliver Kaczmarek, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, zeigte sich von den Plänen der FH Südwestfalen für den Standort Lüdenscheid beeindruckt. Kaczmarek lobte „die starke Anwendungsorientierung der Lehre und Forschung an den Fachhochschulen“. Professor Schuster berichtete auf Nachfrage von Oliver Kaczmarek, dass die FH Südwestfalen heute bereits über mehr als 13.000 Studierende verfügt, die in derzeit 58 Studiengängen ‚unterwegs‘ seien. Neben den klassischen Präsenzstudiengängen erfreuten sich vor allem auch zahlreiche berufsbegleitende Studiengänge (z.B. sogenannte Verbundstudiengänge) großer Beliebtheit. Insbesondere durch sie sei es möglich, verstärkt auch Studierende aus anderen Regionen anzuwerben, um so dem drohenden Fach- und Führungskräftemangel in der Industrieregion Südwestfalen zu begegnen. Nicht zuletzt wies der Rektor darauf hin, dass die FH Südwestfalen im Bereich der Forschung „überaus intensiv“ mit technologisch führenden regionalen Unternehmen zusammenarbeite.

Weiteres Gesprächsthema waren die Hochschulpaktmittel. Professor Schuster bezeichnete diese als „sehr hilfreich“. Vor diesem Hintergrund waren sich alle Gesprächspartner einig, dass die zwischen Bund und Ländern inzwischen vereinbarte Fortschreibung des Hochschulpakts zu begrüßen sei. Gleichzeitig müsse aber auch klar sein, dass es die Aufgabe der für den Bildungsbereich primär zuständigen Länder sei, Planungssicherheit für die Hochschulen zu gewährleisten, so Oliver Kaczmarek (MdB). Gordan Dudas (MdL) regte an, dass die FH Südwestfalen in nächster Zeit weitere Gespräche auch mit den zuständigen Fachpolitikern auf Landesebene führen solle, um zu erreichen, dass sich das Land NRW zusätzlich an den entstehenden Kosten der Erweiterung in Lüdenscheid beteilige.

Nezahat Baradari (MdB), die den Besuch an der FH in Lüdenscheid angeregt und organisiert hatte, sprach noch die Wohnraumsituation für Studierende in Lüdenscheid an. Auch ihr Kollege Gordan Dudas (MdL) meinte, dass hier „weiterer Handlungsbedarf besteht“.

Abschließend nutzten die SPD-Abgeordneten die Gelegenheit, sich von Professor Dr. Ingo Krisch, an der FH in Lüdenscheid für die Medizintechnik zuständig, durch Laborräume seines Fachbereichs führen zu lassen und mit einigen dort tätigen Mitarbeitern*innen zu sprechen.