Baradari: Tabakwerbeverbot muss endlich vollständig umgesetzt werden

Deutschland ist das letzte Land in der Europäischen Union, in dem Außenwerbung für Tabakprodukte noch erlaubt ist. Und dies obwohl laut wissenschaftlichen Studien Werbung für Tabakkonsum das Rauchen und den Einstieg von Jugendlichen in die Tabaksucht fördert.

Die Bundestagsabgeordnete und Kinderärztin Nezahat Baradari kritisiert die langen Verzögerungen bei der Umsetzung des Werbeverbots: „Unser Koalitionspartner hat viel zu lange bei diesem Thema geblockt. Sie haben sich damit zum Helfer der Tabakindustrie gemacht und die bewiesenen Gesundheitsrisiken des Rauchens bewusst ignoriert. Das am Dienstag von der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag beschlossene Positionspapier ist ein erster Schritt, dennoch zeugen die darin enthaltenden, viel zu langen Übergangsfristen für einzelne Produktgruppen weiterhin von Ignoranz der gravierenden Gesundheitsgefahren.“

Werbung für Tabakprodukte in Zeitungen, im Radio oder im Kino sind in Deutschland schon seit Langem verboten. Ein weitreichender Gesetzentwurf, welcher auch das Verbot von Außenwerbungen mit einbezieht, wurde 2016 zwar vom Bundeskabinett beschlossen, jedoch aufgrund des Widerstandes der Unionsfraktion nie vom Deutschen Bundestag verabschiedet. Dabei ist Rauchen das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Gesellschaft. Die Sucht beginnt bei Raucherinnen und Rauchern bereits in jungen Jahren und hält oft ein ganzes Leben an. Deutschland weit sterben jährlich über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.

„Auch E-Zigaretten in sämtlichen Formen und Geschmacksrichtungen sind gesundheitsgefährdend. Daher gehört die Werbung für diese Produkte ebenfalls unverzüglich verboten. Gerade auch im Sinne der vielen Kinder, die schon in jungen Jahren aufgrund von Nikotinkonsum im Elternhaus unter asthmatischen Beschwerden leiden, muss die CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag endlich verantwortungsvoll handeln“, so Baradari abschließend.